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Resilienz-ABC: Resilienztraining

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Was ist ein Resilienztraining?

Ein Resilienztraining ist ein Programm zur Stärkung der seelischen Widerstandskraft (Resilienz). Anders als bei einem körperlichen Training werden bei einem Resilienztraining Verhaltens- und Denkmuster eingeübt, die uns helfen, in Krisen gelassener zu reagieren und herausfordernde Situationen zu meistern, ohne emotional unterzugehen.

Was wird ein einem Resilienztraining trainiert?

In einem Resilienztraining werden neue Muster in unserem Verhalten und Denken eingeübt, um die seelische Gesundheit zu erhalten oder zu stärken. Hier gibt es sogenannte Resilienzfaktoren, die unser psychisches Gleichgewicht beeinflussen. Je besser wir in den einzelnen Faktoren aufgestellt sind, umso stärker ist unsere seelische Widerstandskraft, d.h. Umso resilienter sind wir.

Im deutschen Sprachraum haben sich sieben Resilienzfaktoren (auch: Sieben Säulen der Resilienz) durchgesetzt:

Die Arbeit an diesen Faktoren kann die seelische Widerstandsfähigkeit erhöhen, d.h. uns seelisch stabiler gegenüber herausfordernden Lebenssituationen und Krisen machen.
Es bedeutet nicht, dass wir nie wieder in Krisen geraten – wir können gleichzeitig jedoch den Umgang damit verändern.

Wie läuft ein Resilienztraining ab?

In den meisten Fällen findet ein Resilienztraining in Form eines Kurses über mehrere Wochen mit wöchentlichen Kurseinheiten von 60 bis 120 Minuten statt.
Es ist zudem ein Gruppenkurs-Format, in dem der Austausch der Teilnehmenden untereinander eine wichtige Rolle spielt.

Zu Beginn des Kurses verschaffen sich alle Teilnehmenden einen Überblick über ihre aktuelle Resilienz. Diese kann bspw. mit einem Resilienz-Test ermittelt werden. Dieser kann einen Überblick über die aktuelle Ausprägung der eigenen Resilienz geben. Getestet werden die oben erwähnten sieben Resilienzfaktoren mittels Aussagen, bei denen die Teilnehmenden sich auf einer Skala von „trifft überhaupt nicht auf mich zu“ bis „trifft voll und ganz auf mich zu“ einordnen können.
Ein Beispiel für eine solche Aussage wäre: „Ich finde für jedes Problem eine Lösung.“

Training bedeutet in dem Kontext Resilienztraining, dass ähnlich einem körperlichen Trainingsprogramm verschiedene Übungen im Programmverlauf angeleitet werden. Diese zielen darauf ab, die eigenen Denk- und Verhaltensmuster zu erkennen, zu hinterfragen und im besten Fall zu verändern. Sie können in Einzel-, Paar- oder Gruppenarbeit stattfinden. Je nach Konzept sind die Methoden und eingesetzten Arbeitsmittel unterschiedlich.

Ein Resilienztraining kann in Präsenz oder online stattfinden. Die Themen der einzelnen Kurseinheiten orientieren sich jeweils an einem der sieben oben genannten Resilienzfaktoren.

Ist ein Resilienztraining ein Präventionskurs?

Ein Resilienztraining ist ein Angebot im Bereich der Prävention von seelischen Erkrankungen, d.h. es unterstützt dabei, psychisch gesund zu bleiben.

Unser Resilienztraining RASMUS ist für alle Krankenkassen zertifiziert, d.h. unsere Kurse sind grundsätzlich erstattungsfähig als Präventionskurs über die gesetzlichen Krankenversicherungen.

Gleichzeitig setzen wir das Training auch als Recovery-Kurs RAMSES in der Sekundär-(Begleitung) und Tertiär-(Nachsorge)-Prävention ein, d.h. hier arbeiten wir mit Menschen, die bereits erkrankt sind oder waren und die sich während der oft langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz stabilisieren und für ihre Weiterentwicklung nutzen möchte.

Sollte jede*r ein Resilienztraining machen?

Ein Resilienztraining ist immer eine gute Entscheidung. Gerade, wenn es uns gut geht, denken wir wenig an Krisenvorsorge, also an eine Zeit in der es uns nicht gut geht.
Doch gerade mit einem Resilienztraining können sich die Teilnehmer*innen gut auf schwierige Zeiten und größere Herausforderungen im Leben vorbereiten.

Resilienz ist außerdem nie „austrainiert“, d.h. wir sind vermutlich nie zu 100% resilient.

Resilienztraining ist ein Weg, der immer wieder aufgenommen werden kann, denn es beinhaltet:

  • Sich selbst kennenzulernen
  • Sich zu reflektieren
  • Sich zu verändern und zu wachsen.
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