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Wenn du stolperst, mache es zum Teil des Tanzes

Nicht immer läuft alles so, wie wir es uns wünschen. Auch nicht bei den erfahrungsexperten. Manchmal werden wir in unseren Kursen gefragt: „Nun übe ich mich in Resilienz, und gerate trotzdem noch in Krisen. Warum ist das so?“ Wir können dazu nur sagen: Weil Krisen – kleine oder größere – zum Leben gehören. Wir können sie nicht verhindern. Wir können lernen, ihnen anders zu begegnen. Und das können wir tun, indem wir neugierig sind und uns fragen:

Was gibt es daraus für mich zu lernen?

Diese Einstellung – die Krise als Chance zu sehen – möchte erst einmal entwickelt werden. Doch wie geht das? Dazu stellt sich erst einmal die Frage: Was braucht es dazu, sich einem Problem neugierig und offen entgegenzustellen, statt davor wegzulaufen oder resignierend den Kopf in den Sand zu stecken?

Akzeptanz ist die Basis

Um etwas zu verändern, ist es zunächst an mir, das Problem überhaupt erst einmal zu akzeptieren. Ja, das klingt paradox, so als schließe es sich gegenseitig aus. Wenn ich den Ist-Zustand akzeptiere, soll sich etwas ändern? Nun, nicht direkt.

Doch die Akzeptanz öffnet den Blick für neue Möglichkeiten. Kämpfen wir dagegen an, das Problem wahrzunehmen (bspw. als Gefühl, Körperempfindung oder Gedanken), haben wir keine Kapazitäten mehr, über eine mögliche Lösung nachzudenken.

Wenn du stolperst, mache es zum Teil des Tanzes (unbekannte_r Verfasser_in)

Eine Prise Optimismus

Habe ich einmal akzeptiert, habe ich das Schlimmste schon fast überstanden. Ich habe aufgehört, dagegen anzukämpfen, was mich belastet. Es belastet mich. Punkt. Schon diese Einsicht kann tatsächlich sehr entlastend sein!

Nun ist es an der Zeit, mir bewusst zu machen, dass das Leben nicht nur aus meiner Krise besteht. Es gibt und gab kleine und große Glücksmomente, in denen ich mich wohlgefühlt habe, glücklich, zufrieden, erfolgreich oder stolz war. Vielleicht habe ich auch schon die eine oder andere frühere Krise gemeistert?

Eine Messerspitze Verantwortungsübernahme

Wie gerne schieben wir die Verantwortung für unsere (zumeist die unangenehmen) Gefühle auf andere Menschen. „Du machst mich wütend.“, „Weil du…, bin ich jetzt ganz traurig.“, „Du machst mich so glücklich!“

Es gilt zu verstehen, dass unsere Gefühle schon in uns sind. Andere Menschen lösen sie aus, jedoch verursachen sie sie nicht. Ich kann nur die Verantwortung für meine Gefühle selbst übernehmen und damit umgehen (lernen).

Essenziell: Etwas Lösungsorientierung

Lösungsorierntiert zu handeln bedeutet, Möglichkeiten statt Hindernisse zu sehen und Wege statt Ausreden zu finden. Wie oft reden wir uns raus, etwas wäre unmöglich, und haben es doch noch garnicht richtig versucht?

Dabei ist unser Geist nicht nur kreativ, sich alle möglichen Szenarien auszumalen, was alles schief gehen kann. Warum nicht einmal diese Energie anders einsetzen und ihn damit beschäftigen, sich produktive Lösungen zu überlegen?

Das Resilienz-Rezept ist trainierbar

Diese und noch weitere Faktoren tragen zu unserer Resilienz, d.h. unserer seelischen Widerstandfähigkeit, bei.

„Wenn man alles, was einem begegnet, als Möglichkeit zu innerem Wachstum ansieht, gewinnt man innere Stärke.“ ~Milarepa, Tibetischer Meditationsmeister (1052 – 1135)

„Der Begriff stammt ursprünglich aus der Physik und bezeichnet in der Werkstoffkunde die Fähigkeit eines Werkstoffes, sich verformen zu lassen und dennoch in die ursprüngliche Form zurückzufinden.“ (Ella Gabriele Amann)

Praktisch kann man sich das beim Menschen wie ein Stehaufmännchen vorstellen. Krisen werden uns immer wieder erreichen und mitunter ordentlich durchschütteln. Doch je resilienter wir sind, desto mehr lernen wir aus jeder Einzelnen und mit jedem Mal werden wir etwas schneller wieder „aufstehen“ (davon genesen).

Menschen sind von Natur aus mehr oder weniger resilient. Ein wichtiges Ergebnis der Forschung ist aber vor allem:
Krisenbewältigungskompetenz ist ausbaufähig – d.h. Resilienz ist trainierbar.

Resilienztraining als Präventionskurs

die erfahrungsexperten haben ein Resilienztraining entwickelt, welche wesentliche Resilienzfaktoren (wie bspw. Akzeptanz, Lösungsorientierung usw.) fördern kann. Dazu gehören zum Beispiel das Erlernen und Verinnerlichen von (neuen) Sichtweisen wie:

  • Ich mache Fehler und lerne bewusst daraus.
  • Ich gehe gut mit mir um, ganz besonders, wenn ich mich schlecht fühle.
  • Ich akzeptiere nicht die Situation, sondern meine Gefühle dazu.
  • Ich bin optimistisch, dass Krisen Durchgangsstationen zum nächsten Sonnenschein sind.

In unserem Resilienztraining spielen, anders als in anderen Trainings, vor allem ein achtsamer und liebevoller Umgang mit sich selbst ein tragende Rolle.

Unser Rezept: Resilienz durch Achtsamkeit und Mitgefühl

In unseren Trainings üben Sie gezielt einen achtsamen und liebevollen Umgang mit sich selbst und Ihren Gefühlen. Das klingt selbstverständlicher, als es ist. Wie oft beschimpfen wir uns innerlich noch, wenn es uns eigentlich sowieso schon schlecht geht und wir leiden? Durch die Übung im achtsamen Selbstmitgefühl können Sie zu einem neuen, mitfühlenden Umgang mit sich selbst finden – auch das stärkt Ihre Resilienz: Sie sorgen gut für sich.

Resilienztraining in Berlin

Hierfür haben wir ein eigenes Kurskonzept entwickelt, welches als Gesundheitskurs von allen Kassen anerkannt ist und welches wir regelmäßig in Berlin durchführen.

Mehr Informationen und aktuelle Termine: Präventionskurs Resilienztraining in Berlin

Resilienztraining deutschlandweit

Inzwischen bilden wir auch andere Trainer_innen in unserem Kurskonzept aus. Kurstermine außerhalb Berlins werden ebenfalls wir auf unserer Seite listen, sobald Angebote bestehen.

Termine in Berlin und deutschlandweit: Präventionskurs Resilienztraining in Berlin

Resilienztraining online

Da es für viele Menschen, besonders im ländlichen Raum, schwierig ist, unsere Kurse in Berlin oder anderen Städten zu besuchen, arbeiten wir derzeit daran, unser Resilienztraining in einer Online-Version zur Verfügung zu stellen.

Pssst… Außerdem geplant: Begleitbuch zum Training

Noch 2019 planen wir außerdem ein Begleitbuch zu all unseren Trainings. Sie dürfen gespannt sein!

Schwierige Lebensereignisse als Chance begreifen

Alles in allem geht es beim Resilienztraining darum, zu lernen, schwierige Lebensereignisse als Chance zu begreifen und sich zu fragen, was wir aus ihnen lernen können. Also einen Perspektivwechsel weg von der selbst gewählten Opferrolle und dem Selbstmitleid, hin zu einem Blick auf das Machbare und Wertvolle an der Situation.

Das ist nicht leicht, keine Frage.

Was hilft? Üben, üben, üben! Zum Beispiel in unseren Trainings!

In der letzten Woche wurde unser erster Antrag auf Fördergelder für RAMSES-Gruppen zur Überbrückung von Therapiewartezeit (unser zweiter wesentlicher Tätigkeitsbereich) leider abgelehnt.

Natürlich fühlen auch wir dadurch Zweifel, Sorgen und Ängste. Es wäre großartig gewesen, wenn gleich der erste Antrag durchgegangen wäre. Aber bleiben wir realistisch und lassen uns davon nicht stoppen. Wir vertrauen darauf, dass sich eine andere Tür öffnen wird. Dazu brauchen wir Aktivität, Offenheit und Neugier – trotz, oder gerade wegen, der Zweifel und Sorgen. Um ihnen etwas entgegenzusetzen und nicht stecken zu bleiben.

Und das, denken wir, ist auch Resilienz.