[flexy_breadcrumb]

Stärke Deine Lösungsorientierung – so geht es herausfordernden Situationen an den Kragen!

von Frauke Puttfarken

Die Lösung ist immer einfach, man muss sie nur finden.

Alexander Solschenizyn, Nobelpreisträger für Literatur

Täglich werden wir mit neuen Herausforderungen, Problemstellungen und Aufgaben konfrontiert: Sei es eine Baustelle, die den bekannten Weg „versperrt“, das Kind das früher aus der Kita abgeholt oder ein neues Projekt, das in kurzer Zeit umgesetzt werden soll.

Der russische Nobelpreisträger für Literatur Alexander Solschenizyn sagte: „Die Lösung ist immer einfach, man muss sie nur finden.“ – und weil das manchmal gar nicht so leichtgetan ist, beschäftigen wir uns heute mit dem Resilienzfaktor Lösungsorientierung.

Glühbirne
Lösungsorientierung gibt uns Impulse für die kleinen und großen Ideen im Leben.

Sie hilft uns dabei für die großen und kleinen Themen im Leben Lösungen zu finden. Auch für Situationen, die uns emotional belasten, können wir eine passende Lösung finden (siehe auch Verantwortung übernehmen).

Doch was genau ist Lösungsorientierung? Und wie kann ich diese stärken? Was kann ich konkret tun, um eine Lösung zu finden?

Inhalt

Was macht lösungsorientierte Menschen aus?
Was ist eine lösungsorientierte Haltung?
Was hat Akzeptanz mit Lösungsorientierung zu tun? 
Wie stärke ich meine Lösungsorientierung?
Wie finde ich eine Lösung?

Was macht lösungsorientierte Menschen aus?

Lösungsorientiert zu sein bedeutet, sich auf den Zielzustand und den Weg dahin zu konzentrieren und nicht auf das Problem oder die Ursache. Lösungsorientierte Menschen fokussieren sich dabei auf das, was sie in ihrem Handlungsspielraum tun können und was machbar ist.

Es sind Menschen, die den Blick auf das Ziel legen und überzeugt sind, etwas an einer herausfordernden Situation oder einem Problem ändern zu können. Dafür vertrauen sie nicht nur auf ihre eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen, sondern sind auch offen für alternative Lösungswege und Veränderungen.

Gebe nicht direkt auf wenn etwas nicht sofort klappt, denn ein neuer Versuch bringt auch sicher eine verbesserte Lösung.

Sie probieren aus, und machen dabei natürlich auch Fehler und doch zeigen sie eine Ausdauer in der Umsetzung ihrer Ideen, um den Zielzustand herzustellen – auch wenn mal etwas nicht auf Anhieb funktioniert.

Oft lernen wir am meisten aus den Dingen die schief laufen. Gerade die Menschen, die sich selbst zugestehen, Fehler zu machen und eine persönliche Fehlerkultur kultivieren, finden machbare Lösungen.

Die Frage „Was hast Du heute Neues ausprobiert und womit bist Du gescheitert?“ kann ein guter Einstieg sein, um den eigenen Blick zu verändern. So können wir eine Kultur des Ausprobierens schaffen, in der wir bei Fehlern etwas lernen und dann einen neuen Versuch mit einer verbesserten Lösung starten.

Ich habe in verschiedenen Ländern gelebt. Immer wenn ich zurück nach Deutschland gekommen bin, war spürbar wie anders der Fokus hier ist. Anstatt einfach auszuprobieren, wie es beispielsweise in den USA und Israel gemacht wird, suchen wir in Deutschland oft nach der perfekten Lösung, die 100% sicher funktioniert. So kommen wir manchmal gar nicht ins Tun, sind wie gelähmt, aus Angst etwas falsch zu machen. Ich habe für mich daraus viel gelernt: ich mache jetzt manchmal auch einfach, denn was ist das Schlimmste, was passieren kann?

Was ist eine lösungsorientierte Haltung?

Lösungsorientierung ist nicht nur eine Fähigkeit, sondern auch eine Haltung. Sie ist geprägt von einem positiven und optimistischen Blick auf die Welt und die Menschen. Mit Zuversicht und auch Hoffnung blicken lösungsorientierte Menschen auf Herausforderungen und scheinbar unlösbare Aufgaben. Sie glauben an sich selbst und können sich auf Neues einlassen.

Ich bin nicht immer so zuversichtlich gewesen wie heute. Es ist mir früher deutlich schwerer gefallen darauf zu vertrauen, dass gute Dinge passieren. Mir hat es sehr geholfen Achtsamkeit und Dankbarkeit zu trainieren. Gerade das „nicht-bewerten“ ist mir dabei schwergefallen, denn ich war es gewohnt meine Welt in klare Kategorien einzuteilen, z.B. Richtig/Falsch, dafür ist eine Bewertung grundlegend. Heute schaffe ich es immer öfter Dinge einfach unbewertet zu lassen, und als das hinzunehmen, was sie sind. Und das Schöne daran ist: Ich bin auch netter mit mir selbst, wenn mal etwas nicht funktioniert.

Was hat Akzeptanz mit Lösungsorientierung zu tun?

Akzeptanz ist ein wichtiger Resilienzfaktor. Dabei geht es nicht nur um die Akzeptanz der Situation, der Herausforderung, der Fragestellung – sondern auch um die Akzeptanz unserer Gefühle in der Situation.

Wir können uns zum Beispiel folgende Fragen stellen:

  • Welche Reaktionen löst die Situation bei mir aus?
  • Wie geht es mir?
  • Welche Emotionen stehen im Vordergrund?

Oft ist es nicht leicht sich diese Fragen zu stellen und anzuerkennen, dass wir uns zum Beispiel verletzt oder unsicher fühlen. Doch genau diese Akzeptanz ermöglicht es uns, mit herausfordernden Situationen einen Umgang zu finden.

Früher habe ich mit meiner sehr ausgeprägten Lösungsorientierung einfach schnell eine Lösung gefunden – das habe ich als meine Stärke gesehen! Das ist auch heute noch eine Stärke, allerdings habe ich meinen Fokus geändert. Ich nehme mir jetzt mehr Zeit und gehe nicht so schnell über Situationen hinweg. Ich akzeptiere die Situation, und vor allem auch meine Gefühle, bevor ich mir überlege, was eine Lösung sein kann. Ohne diese Akzeptanz, sind Lösungen für mich früher oft „Pflaster“ gewesen. Und das bedeutet oft: Das unterliegende Thema wird nicht gelöst, es verändert sich nicht nachhaltig etwas.

Wie stärke ich meine Lösungsorientierung?

Lösungsorientierung als einer der 7 Resilienzfaktoren ist trainierbar. Auf dem Weg zu einer Lösung kannst Du zum Beispiel lösungsorientierte Fragen nutzen.

Du kannst Dich fragen:

  • Hatte ich schon mal ein ähnliches Problem? Wie habe ich es gelöst, was oder wer hat mir dabei geholfen?

Oder Du kannst die Perspektive wechseln und Dich fragen:

Zwei Menschen die sich im Gespräch austauschen.
Du kannst dir selber bestimmte Fragen stellen oder dich mit anderen austauschen, um auf neue Lösungswege zu gelangen.
  • Welchen Tipp würde ich einer Freundin in einer ähnlichen Situation geben?

Und wenn es Dir schwerfällt an etwas Positives zu denken, dann kannst Du die Frage auch zunächst „auf den Kopf stellen“, zum Beispiel in dem Du Dich fragst:

  • Was kann ich tun, um die Situation noch schlimmer zu machen?

Notiere Deine Antworten und drehe sie dann ins Positive um – das ist manchmal leichter!

Außerdem kannst Du Dir klar machen, welche Ressourcen Dir zur Lösung Deiner Herausforderung zur Verfügung stehen. Zum Beispiel können das Erfahrungen sein, die Du bereits gesammelt hast und die Dir in der neuen Situation helfen, Wissen und Fähigkeiten, die Du nutzen kannst oder auch Kontakte, die Du befragen kannst. Oft kommt mehr zusammen als man denkt.

Vielleicht schreibst Du Dir Deine Ressourcen auch auf, dann kannst Du Deine Notizen beim nächsten Mal direkt wieder nutzen und beständig erweitern.

Für mich ist es wichtig zu wissen, dass ich etwas tun kann, um eine Lösung zu finden. Ich habe viele Erfahrungen – auch wenn nicht alle positiv waren. Diese kann ich heute als Referenz für neue Herausforderungen nutzen! Und mir hilft es sehr über Themen zu sprechen – ich bin ein Sprech-Denker. Ich liebe Fragen, um mich einer Lösung zu nähern. Manchmal hilft es mir schon, mich selbst zu fragen: „Was würde Deine Freundin sagen, welche Stärken Du zur Lösung der Situation nutzen kannst?“ Der Gedanke an meine Freundin zaubert mir nicht nur ein Lächeln ins Gesicht, sondern ich höre ihre Antwort förmlich – und das motiviert mich durchzuhalten, wenn es mal nicht so leicht ist.

Ein wichtiger Aspekt zur Findung von Lösungen ist es, Abstand zur Situation und Deinem Gefühl zu finden. Tu Dir selbst etwas Gutes: vielleicht hilft Dir Bewegung an frischer Luft, eine Atemübung oder ein Gespräch mit einer lieben Person. So nimmst Du Dir eine kleine Auszeit für Dich und tankst Kraft für die Lösungsfindung.

Wie finde ich eine Lösung?

Wenn Du die oben genannten Tipps zur Stärkung Deiner Lösungsorientierung schon ausprobiert hast, dann bist Du einer Lösung vermutlich schon ganz nah.
Lobe Dich ruhig mal selbst, Du hast bis hierhin schon eine Menge getan:

  • Du akzeptierst die Situation und Deine Gefühle,
  • Du fokussierst auf das Machbare,
  • Du kennst und nutzt Deine Ressourcen und
  • Du tust Dir selbst etwas Gutes.

Vielleicht hast Du auch schon eine Lösungsidee.
Wenn nicht, dann kannst Du über ein Brainstorming oder eine Mindmap unterschiedliche Gedanken sammeln und strukturieren. Hier geht es zu ein paar Anregungen, wie Du als Einzelperson oder im Team Ideen sammeln kannst: https://t2informatik.de/wissen-kompakt/ideation/
Manchmal hilft es in der Umsetzung für die ausgewählte Idee einen konkreten Plan zu erstellen und Deine Idee damit genauer zu beschreiben: Was willst Du wann tun? Gibt es etwas vorzubereiten? Wer kann Dich dabei unterstützen?
Wichtig bei aller Planung ist, dass Du die Idee nicht „zerdenkst“, sondern sie ausprobierst.

Eine gute Fee mit Krone, die den Spruch " Aufstehen, Krönchen richten und weiter gehen!" Bildlich darstellt.

Keine Angst!
Auch wenn eine Lösungsidee mal nicht funktioniert, lass Dich nicht entmutigen. Wie sagt der Sinnspruch so schön: Aufstehen, Krönchen richten und weiter gehen!

Es gibt allerdings auch Situationen, die brauchen Zeit. Zeit, in der Gefühle sacken und Gedanken sich entwickeln können. Lass los, auch wenn das nicht immer leichtfällt.

Ausreden, warum ich etwas nicht tun kann, kenne ich gut. Der berühmte Schweinehund wohnt auch in mir. Manchmal finde ich es auch schön die Verantwortung zunächst nicht anzunehmen und keine Lösung zu finden. Ich habe gelernt loszulassen und Dingen erst mal laufen zu lassen, ohne dass ich gleich aktiv werde. Das war nicht leicht – für mich war „loslassen“ gleichgesetzt mit „fallenlassen“, heute verstehe ich „loslassen“ eher als Freiraum geben. Das braucht Zuversicht, doch manchmal lösen sich Dinge dann tatsächlich von allein auf oder andere Menschen gehen eine Lösung an. Und das spart viel Energie!

Aktuelle Veranstaltungen mit Frauke

Keine Veranstaltung gefunden

Bildquelle:

Lightbulb von Arek Socha auf Pixabay
„Do not give up“ Alexa auf Pixabay
Questions von nugroho dwi hartawan auf Pixabay
Tux von OpenClipart-Vectors auf Pixabay

Schreibe einen Kommentar