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Resilienz-ABC: Salutogenese

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Salutogenese bezeichnet den individuellen Entwicklungs- und Erhaltungsprozess von Gesundheit. Gesundheit wird dabei als Prozess, nicht als Zustand, verstanden.

Was ist Salutogenese?

Das Salutogenese-Modell geht auf den Medizinsoziologen Aaron Antonovsky zurück. Antonovsky geht von Gesundheit als Prozess, nicht als Zustand, aus.

Das Salutogenese-Modell steht im Gegensatz zum Pathogenese-Modell, welches auf die Dinge schaut, die nicht (mehr) gehen. Wir kennen, dies aus dem Gesundheitswesen: „Du hast jetzt diese oder jene Krankheit und kannst das und das nicht mehr machen“.

Salutogenese geht im Gegensatz dazu davon aus, dass jeder Mensch weder zu 100% krank noch zu 100% gesund ist, sondern sich irgendwo zwischen den beiden Polen befindet. Ein sehr gutes Symbol dafür ist das Symbol von Yin und Yang. Dargestellt als ein Kreis mit ineinander verschlungenen Hälften in schwarz und weiß zeigt das Yin-Yang-Symbol auch in jeder Hälfte je einen kleinen Kreis des Anderen.

Ein Sinnbild für Salutogenese: Das Yin und Yang Symbol

Was bedeutet Salutogenese für unser Wohlbefinden?

Das Umsetzen des Salutogenese-Modells bedeutet Freiheit, denn es erlaubt uns Gesundheit nicht als Zustand zu sehen, der nicht nur individuell unterschiedlich ist, sondern beständig in Bewegung. 

Aus dem Modell lässt sich schlussfolgern, dass wir uns statt auf die kranken Anteile auf die gesunden fokussieren können. Wir können Kräfte, die wir bisher zur Bekämpfung der Erkrankung benötigt haben, nutzen, um gesund zu werden. Um das zu erreichen benötigt es auch Akzeptanz.

Mit der Akzeptanz schaffen wir auch die Möglichkeit, Ressourcen auf- und auszubauen, die zur Erhaltung und Verbesserung unserer Gesundheit beitragen.

Was ist das Kohärenzgefühl?

Laut Antonovsky ist das Kohärenzgefühl ein tief sitzendes Gefühl, das darüber Auskunft gibt, wie man mit dem Leben und mit herausfordernden Situationen umgeht. Das Gefühl setzt sich aus den folgenden drei Faktoren zusammen:

  • Verstehbarkeit: Fähigkeit die Situation auf ihre Ursachen hin zu analysieren, die Zusammenhänge des Lebens zu verstehen, dadurch werden die Herausforderungen im Leben als nachvollziehbar wahrgenommen
  • Handhabbarkeit: Wissen um die eigenen Ressourcen, um das Leben und herausfordernden Situationen zu meistern. Mit der Machbarkeit entsteht die Überzeugung, das Leben selbst gestalten zu können.
  • Sinnhaftigkeit: Sinnhaftigkeit sich konkreten Herausforderungen anzunehmen und dies lohnenswert ist.

Je besser ich die Situation für mich verstehe, je besser ich sie handhaben (damit umgehen) kann und je eher ich einen Sinn in darin sehen kann, desto gesünder fühle ich mich. 

Antonovsky stellte in diesem Zusammenhang drei Fragen:

  • „Wie und warum werden Menschen krank und wie bleiben sie trotz vieler potentiell gesundheitsgefährdender Einflüsse gesund?“
  • „Wie entsteht Gesundheit und wie wird sie gewahrt?“
  • „Was ist das Besondere an Menschen, die trotz extremer Belastung nicht krank werden?

Die dritte Frage fragt nach der Widerstandsfähigkeit, der Resilienz. Antonovsky entwickelte hierzu einen Fragebogen aus 29 Items, der es ermöglicht, den individuellen „Sense of Coherence“ (SOC)-Wert, also den eigenen Wert der Kohärenz zu ermitteln. 

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