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Aktuelles von den Recovery-Kursen RAMSES

Am Montag, dem 15. Mai 2023 startete unser erster Recovery-Kurs RAMSES in Kooperation mit der Deutschen Depressionsliga e.V..

Was bedeutet Recovery-Kurs RAMSES?

Es handelt sich um einen 10-wöchigen Resilienzkurs á 120 Minuten. Er richtet sich speziell an Menschen, die sich nach einer psychischen Krise z.B. durch einen Aufenthalt in einer Klinik oder Tagesklinik stabilisiert haben, aber leider auf der oft langwierigen und teilweise frustrierenden Suche nach einem durch die Krankenkassen finanzierten Therapieplatz sind. RAMSES steht für „Resilienz durch Achtsamkeit und Mitgefühl und Schaffung emotionaler Stabilität“.


In den zehn aufeinanderfolgenden Kurswochen werden die sogenannten „7 Säulen der Resilienz“: Akzeptanz, Optimismus, Verantwortung übernehmen, Lösungsorientierung, Zukunftsorientierung, Rollenklarheit und Netzwerkorientierung erarbeitet. Das Besondere an dem Programm RAMSES ist die Erweiterung um die Aspekte Achtsamkeit, Selbstmitgefühl und Selbstfürsorge.

Neben Kurzvorträgen finden vor allem praktische Einzel-, Klein- und Großgruppenübungen mit einem anschließenden Austausch statt.

Wer sind die Kursleiter*innen?

Mit viel Freude leiten wir, die Erfahrungsexpertinnen Sabine Stötzner und Helma Harbecke-Schulz, diesen Online-Kurs. Wir haben beide vor ein paar Jahren die Weiterbildung zur Resilienztrainerin bei „die erfahrungsexpert*innen“ gemacht, arbeiten in unterschiedlichen therapeutischen bzw. pädagogischen Bereichen und bringen aktiv eigene Erfahrungen mit der Genesung von psychischen Krisen ein.

Die beiden Erfahrungsexpertinnen Sabine Stötzner und Helma Harbecke-Schulz.
Die beiden Erfahrungsexpertinnen Sabine Stötzner und Helma Harbecke-Schulz

Zuvor kannten wir uns zwar online, eine Zusammenarbeit in dieser Form war für uns beide neu. D.h., wir mussten uns erst einmal besser kennenlernen und eine Routine für die Zusammenarbeit entwickeln. Diese hat sich mittlerweile sehr unkompliziert und fruchtbar entwickelt. Durch unsere unterschiedlichen Ausbildungen und Lebenserfahrungen ergänzen wir uns gut und können uns sehr gut aufeinander verlassen. Wir beide haben den Wunsch zur Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen beizutragen, darüber aufzuklären und andere Menschen bei der Stärkung der eigenen Resilienz zu unterstützen.

Was passierte vor dem Kursstart?

In einer Informationsveranstaltung für potenziellen Interessent*innen, die von Frauke Puttfarken und Helma Harbecke-Schulz durchgeführt wurde, bekamen die zukünftigen Teilnehmerinnen einen Überblick über den Ablauf eines RAMSES-Kurses und die Voraussetzungen für eine Teilnahme. So wussten die Personen, die sich im Anschluss an diese Vorstellung für einen der drei geplanten Kurse angemeldet haben, dass vor Kursbeginn mit jedem/jeder Teilnehmer*in ein Vorgespräch für ein erstes Kennenlernen und das Klären offener Fragen geführt werden würde. Die Telefonate gestalteten sich sehr unkompliziert und alle Gespräche führten zu einer Vereinbarung, den Kurs miteinander zu machen. Die Kursteilnehmer*innen wurden gebeten, online eine Teilnahmevereinbarung auszufüllen. Nachdem diese bei uns eingegangen war, war der Kursplatz gesichert.

Was haben die TN*innen sich bereits erarbeitet?

Beim ersten Termin ist es für alle Anwesenden interessant zu erfahren, wer noch zur Gruppe gehört. Deshalb war es uns wichtig, zu Beginn ein kurzes, unkompliziertes Kennenlernen untereinander zu ermöglichen und immer wieder Raum für einen Austausch zu geben.


Für einen klaren Umgang miteinander wurden Gruppenregeln besprochen und persönliche Ziele für den Kurs erarbeitet. Im Anschluss gab es die Möglichkeit, eine Selbsteinschätzung anhand eines Testes vorzunehmen, um zu sehen, wie die eigene Resilienz zum Kursstart ausgeprägt war. Außerdem gab es einen Ausblick auf den weiteren Kursverlauf.


Bisher haben die Teilnehmer*innen sich folgende Themen erarbeitet:

  • Achtsamkeit und Mitgefühl bzw. Selbstmitgefühl (gehe ich mit mir genauso verständnisvoll um, wie mit anderen Menschen?),
  • Akzeptanz (kann es hilfreich sein, bestimmte Dinge zu akzeptieren, um sie verändern zu können?)
  • Optimismus (was kann ich für mich tun, um mich möglichst gut zu fühlen – ohne eine rosarote Brille aufzusetzen?)
  • Verantwortung für sich und seine Gefühle übernehmen (weniger „müssen“, stattdessen sich häufiger entscheiden, etwas zu tun, weil es einen positiven, gewünschten Effekt hat), sowie
  • der Lösungsorientierung und eigenen Fähigkeiten, die evtl. schon einmal hilfreich waren, um Herausforderungen zu meistern.
Die Säulen der Resilienz erklärt.

Was begeistert uns an dem Kurs besonders?

Bereits nach vier Wochen bekamen wir von den Teilnehmer*innen das Feedback, dass die Montagabende zu einem Anker, zu einem wichtigen Termin in der Woche, geworden sind, auf den sie sich freuen. Das ist für natürlich schön zu hören und motiviert uns, diese Kurse weiterhin zu geben.

Außerdem ist es immer wieder berührend, wenn die Teilnehmer*innen berichten, was sie von dem Erarbeiteten in dieser kurzen Zeit bereits mit Erfolg umgesetzt haben.

Ausblick

Noch vier Termine liegen vor uns.

Dabei bekommen die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, für die Zukunft eigene SMARTe Ziele (d.h. spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert) zu entwickeln. Die verschiedenen Rollen, die jede*r im Leben einnimmt werden bewusst erarbeitet und hinterfragt. Außerdem wird ein Bewusstsein für das eigene soziale Netzwerk, was persönlich als besonders wichtig in Beziehungen angesehen wird und ob es Wünsche für eine Veränderung gibt, beleuchtet.


Beim 10. und somit letzten Termin werden wir den gesamten Kurs noch einmal Revue passieren lassen. So kann jede*r die für sie wichtigsten Erkenntnisse bzw. die Resilienzfaktoren, die nach dem gemeinsamen Kurs noch vertieft werden wollen für sich klären.


Dieses Projekt wird durchgeführt mit:


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